SCHULGARTEN IM WACHSTUM

Seit diesem Schuljahr sind die Beruflichen Schulen Achern Teilnehmer des Projekts „Schulgarteninitiative“. Ziel der Aktion ist es, partizipierende Schulen bei der Planung, Anlage und Weiterentwicklung ihres Schulgartens zu unterstützen und denselben in den Unterricht einzubinden.

Berufliche Schulen Achern empfängt Bewertungskommission zum Projekt „Schulgarteninitiative“

Seit diesem Schuljahr sind die Beruflichen Schulen Achern Teilnehmer des Projekts „Schulgarteninitiative“. Ziel der Aktion ist es, partizipierende Schulen bei der Planung, Anlage und Weiterentwicklung ihres Schulgartens zu unterstützen und denselben in den Unterricht einzubinden. Die Beruflichen Schulen Achern sind eine von 56 teilnehmenden Schulen im Regierungsbezirk Freiburg. Inhalte des „Pakets“ sind Tipps und Beratung durch die Bewertungskommission, Sach- und Geldpreise, Praxis-Workshops sowie ein Zertifizierungsangebot.

Am 29.05.2019 wurde die Bewertungskommission zur Begutachtung unseres Schulgartenprojekts von Herrn Schneider, Frau Schallmayer und Frau Ringwald empfangen. Der Organisator des Projekts, Herr Michael Wüth, vertrat als Gartenbaureferent das Regierungspräsidium Freiburg. Begleitet wurde er von Herrn Erich Ketterer, einem langjährigen Kommissionsmitglied und ehemaligen Schulleiter. Als studierter Gärtner konnte Herr Hansjörg Haas von der Obstberatungsstelle des Landratsamts dem Schulteam wertvolle Anbautipps geben. Die Bewertungskommission wurde durch Herrn Fabian Ladwig komplettiert, der zukünftig Herrn Würth als Wettbewerbsleiter ablösen wird. Zuerst wurden der Kommission Grundzüge des Gartenbauprojekts erläutert und Fragen zur praktischen Umsetzung erörtert:

Unter der Federführung von Frau Schallmayer legten die Klassen VABO, VAB 1, VAB 2 und BEJ einen wunderschönen Schulgarten an, der seinesgleichen sucht. „Hierbei ist die tatkräftige und wirkungsvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten von beiden Standorten hervorzuheben“, lautete ein Fazit unseres Schulleiters Herrn Schneider. In enger Kooperation mit dem Bereich Technik entstanden so beispielsweise zwei Insektenhotels und ein Hochbeet. Hierbei vernetzte sich Fachwissen mit Lerneifer: Nachdem das Grundgerüst des Hochbeets gemeinsam mit Schülern im Gewerbebereich zusammengebaut worden war, konnten diese durch Baufachleute der Firma Bold vor Ort erlernen, wie es richtig ausjustiert bzw. aufgestellt werden musste. Abschließend wurde es mit Sonnenblumen, Radieschen bzw. einem gesunden Potpourrie bepflanzt, sodass der Gartenkreislauf – fast – abgeschlossen scheint: Am Ende der Nahrungskette steht der schuleigene „Bokashi-Eimer“, in dem der organische Küchenabfall nach einem neuartigen asiatischen Verfahren geruchsneutral kompostiert wird. Hervorzuheben ist, dass der Schulgarten strategisch günstig neben der Schulküche liegt. Im Bereich HTW werde aufgrund der multikulturellen Klassenzusammensetzungen laut Aussage von Frau Schallmayer vorwiegend vegetarisch gekocht. Das selbst kultivierte Gemüse werde vorbildlich als Bioprodukt gepflanzt, verarbeitet, gegessen und schließlich im Bokashi-Eimer fermentiert, um wiederum Humus für den Schulgarten zu erzeugen, was den Gartenzyklus abrundet.

All dieses Wissen erwerben die Schüler durch „learning by doing“ und vertiefen es in theoretischen Vor- bzw. Nachbesprechungen. Auf Nachfrage der Bewertungskommission ordnete Herr Schneider den Schulgarten in ein fächerübergreifendes Gesamtkonzept ein. Hierbei steht das Kompetenzzentrum Gesundheit als Ideengeber Pate: Der Bereich Hauswirtschaft mit dem Schwerpunkt Ernährung findet so vor Ort seine Ressourcen vor und kann sie selbst zubereiten. Dem schließt sich die Sparte Biologie – Insekten, Artenschutz, Pflanzenkunde – an. Auch die Pharmazie ist eingebunden: Es ist geplant, einen Heilkräutergarten anzulegen. Im Herbst entsteht eine Kräuterschnecke, die je nach Pflanzenart einheimischen als auch mediteranen Heilpflanzen Heimat bietet. Die Steine hierfür liegen bereits im Schulgarten zum Aufschichten parat. Herr Schneider und Frau Schallmayer betonten das rege Interesse des Kollegiums und der Schüler am Schulgarten. Rund um das Projekt seien bereits Kooperationen und Netzwerke entstanden: Es wurden unter anderem Kontakte zur Gewerbeschule Offenburg geknüpft, die bereits einen großen Schulgarten besitzt, Frau Vierthaler aus Sasbachwalden unterstützt die Schule beim neuen Kompostiersystem, die Firma Schnitzer spendete uns die Insektenhotels; aber auch innerhalb der Schule kooperieren die Klassen bei der Gartenarbeit und auch für die Sommermonate ist dank eines „Bewässerungsplanes“ (Hausmeister, Schulleitung, Kollegen und Sekretariat) dafür gesorgt, dass keine Pflanze verdorren wird. Bei einem Rundgang konnte die Kommission unter anderem die Stangenbohnen, das Kartoffel- und Tomatenbeet, eine angesäte Blumenwiese, das bepflanzte Hochbeet, die Insektenhotels und last but not least das Kompostiersystem begutachten. Die beteiligten Schüler gaben den Herren bereitwillig Auskunft und erklärten die getätigten Arbeitsschritte. Auch der frisch gesetzte Nussbaum sowie die sich noch in Arbeit befindende Tischtennisplatte wurden der Kommission als Teil des Schulgartengesamtkonzeptes vor Ort gezeigt. Neben dem bisher Erreichten gab man der Kommission weitere Projektideen zu Protokoll: Diese reichen von der Kräuterspirale, dem Heilkräuterbeet, mehreren Himbeersträuchern, der Begrünung des Gartenzauns, einem zweiten Hochbeet, bis hin zu einem Rosenbogen, der den Eingang des Schulgartens schmücken soll. Herr Schneider gab auch in Aussicht, Vogelhäuschen und Fledermauskästen aufzuhängen und im kommenden Schuljahr das „Waldmobil“ an die Schule kommen zu lassen, um den Schülerinnen und Schülern Natur vor Ort erfahrbar zu machen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass in den kommenden Monaten unser Schulgarten durch Bilderbuchwetter seine ganze Pracht entfalten kann und uns alle – allen voran die Schüler – mit einer reichhaltigen Ernte belohnt!

(Ek)


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner