Kriminalhauptkommissarin Sonja Hoffmann informiert Jugendliche über Auswirkungen und Gefahren von legalen und illegalen Drogen.
Am 22.07.2019 lauschten die Schüler der gymnasialen Oberstufe zusammen mit Zuhörern aus den Berufsfachschulen Wirtschaft sowie Gesundheit und Pflege den Worten von Polizeihauptkommissarin Sonja Hoffmann. Sie klärte die Jugendlichen umfassend über das Thema Drogen auf, wobei sie einführend zwischen legalen und illegalen Drogen unterschied. Sie konnte mit zahlreichen Praxisbeispielen aufwarten und sammelte mit den Schülern mögliche Ursachen, die zum Drogenkonsum verleiten. Das Thema Cannabis nahm hierbei einen großen Stellenwert ein: Sie gab Einblick in die politische Debatte und die Schüler erfuhren die unterschiedlichen Positionen, die aktuell in der Gesellschaft existieren. Besonders eindrücklich waren die biologischen Hintergründe ihres Vortrags, denn für das jugendliche Gehirn sei Cannabiskonsum keineswegs eine Kleinigkeit, „denn kiffen macht dumm.“ Im Alter zwischen 13 und 21 Jahren bilde sich die Plastizität des Gehirns aus und neue Verknüpfungen entstünden. Hierbei würden synaptische Verbindungen durch das THC (Cannabis-Wirkstoff) dauerhaft blockiert, sodass das Kurzzeitgedächtnis – je nach Konsummenge – Schaden nehme: „Ganze Gehirnbereiche geraten durch Cannabiskonsum aus dem Takt“, so die Referentin. Das Kurzzeitgedächtnis werde durch das THC dauerhaft angegriffen und beschädigt: „Wer in der Umbauphase des Gehirns kifft, dessen Blockade im Gehirn bleibt bestehen, denn die Leitung bleibt ein Leben lang gesperrt.“ Die wissenschaftlich untermauerten Aussagen wurden durch zahlreiche Praxisbeispiele veranschaulicht. Weitere Nebenwirkungen des THC klangen auch nicht gerade prickelnd: Impotenz (das Sperma verliert die Fähigkeit, eine Eizelle zu befruchten), Antriebsschwäche, Heißhungerattacken, verlangsamte Reaktionszeiten, Psychoseanfälligkeit (jeder Dritte trägt statistisch gesehen eine genetische Disposition in sich), mögliche Flashbacks und Suchtgefahr. Alleine die rechtlichen Folgen, die sich ergeben, wenn jemand z. B. im Straßenverkehr unter Drogeneinfluss dingfest gemacht wird, sind immens. Ein Eintrag in das polizeiliche Führungszeugnis könnte dann zahlreiche Berufswünsche durchkreuzen. Zum Schluss widmete sich die Referentin den „Legal Highs“: Hier wird hauptsächlich THC durch chemische Substanzen „nachgebaut“. Diese „Spices“, auch „Research Chemicals“ genannt, sind brandgefährlich. Der Konsument bleibt im Unklaren über die genaue Dosierung und Art der Substanz. Im Trend seien gerade „Badesalze“, die eine aufputschende Wirkung entfalten. Sie machen aggressiv, da der Inhaltsstoff der CUT-Pflanze nachempfunden ist. Frau Hoffmann zeigte Bilder aus einer „Drogenküche“: Sie entfalteten eine sehr abschreckende Wirkung auf das Publikum. Neben den informativen Beiträgen war genug Raum, um Fragen zu stellen. Insgesamt gesehen war der Besuch von Frau Hoffmann ein großer Erfolg – gegen Drogen und für eine aufgeklärte und informierte, d. h. emanzipierte Schülerschaft. Die Beruflichen Schulen Achern bedanken sich an dieser Stelle bei Frau Hoffmann und heißen sie im nächsten Jahr gerne wieder willkommen!
(Ek)