Zum Ausklang des Schuljahres begaben sich Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Achern nach Frankfurt, um die Heimat des berühmten deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe sowie die Wiege der Demokratie in Deutschland zu erkunden; dabei wurden sie von ihren Lehrkräften Birgit Wild-Peter, Ignacio Alvarez und Barbara Lüdde-Riebel begleitet.
Anlass für die Exkursion nach Frankfurt am Main waren die Lektüre des Briefromans „Die Leiden des jungen Werthers“ sowie die Beschäftigung mit der Lyrik von J. W. v. Goethe im Deutschunterricht.
Das Geburtshaus des Dichters befindet sich mitten in der Altstadt von Frankfurt und gehört dort zu den kulturellen sowie touristischen „Highlights“ der Stadt. Bei der von Frau Wild-Peter organisierten Führung im Goethehaus konnten die Schüler und Schülerinnen auch spezielle „Geschichten“ erfahren, die nicht im Lehrbuch zu finden sind: Beispielsweise war die Familie Goethe im Besitz einer Wasserpumpe, was für die damalige Zeit – Ende des 18. Jahrhunderts – ein großer Luxus war. In der Regel musste das Wasser für den Haushalt in städtischen Brunnen geholt werden.
Des Weiteren bestaunten die Schüler eine weitere Rarität, und zwar eine prächtige Standuhr aus dem 18. Jahrhundert, die bis heute noch exakt das Datum, die Uhrzeit und die Bahn des Mondes anzeigt. Trotz eines schweren Bombenangriffs gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, bei dem Teile des Goethe-Hauses zerstört wurden, konnten die Bestände der Bibliothek, in welcher Goethe und seine Schwester von ihrem Privatlehrer – oft unter der strengen Aufsicht des Vaters – unterrichtet wurden, weitgehend erhalten werden. Der Museumsführer hob besonders auf den Wohlstand der Familie ab. Angeblich gehörte die Familie Goethe – aus heutiger Sicht – zu den Millionären von Frankfurt. Einen maßgeblichen Anteil am Wohlstand der Familie hatte die fleißige Großmutter Goethes, welche eine gut gehende Wirtschaft in Frankfurt besaß und eine Expertin im Weinhandel war.
Von dem Museumsführer erfuhr die Besuchergruppe zudem, dass nicht nur so manche juristischen Berühmtheiten und Künstler als Gäste im Hause der Goethes verkehrten. Auch der berühmte in Salzburg geborene Komponist Wolfgang Amadeus Mozart gab der Familie private Hauskonzerte. Die eigentümliche dekorative und farbliche Gestaltung der Zimmer sowie der prachtvolle Wäscheschrank sollten den Wohlstand der Familie Goethe in der damaligen Zeit besonders hervorheben.
Neben der Führung im Goethe-Haus wurde noch fakultativ der Besuch der Paulskirche, Geburtsstätte der deutschen Demokratie und Versammlungsort des ersten National-parlaments, das im Jahr 1848 erstmals einberufen wurde, angeboten. – Besonders der moderne Plenarsaal unter der Kuppel, in dem noch eine alte Orgel aus dem 19. Jahrhundert hängt, ist von den Fahnen der 16 Bundesländer geschmückt. In dieser Aula wird jedes Jahr der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen. Auf der Liste der bisherigen Preisträger sind bekannte Persönlichkeiten wie Manès Sperber, Salman Rushdie, Martin Walser, Carl Friedrich von Weizäcker, Margaret Atwood oder Astrid Lindgren vertreten.
Sowohl das schöne Sommerwetter als auch die kulturellen Höhepunkte trugen zu einem gelungenen Schulausflug bei, der überdies den Schülern und Schülerinnen des Sozialwissenschatlichen Gymnasiums Achern tiefere Einblicke in die Kindheit und Jugend Goethes sowie in die Geschichte der deutschen Demokratie vermitteln konnte.
Text: Zusammengestellt von Birgit Wild-Peter und dem SGGG 11/2


