Auch wenn an diesem windstillen und heißen Sommertag die Sonne über der Illenau brütete, konnten sich die 27 frischgebackenen Abiturientinnen und Abiturienten dank einer kühlen Brise im Saal und dem erfolgreichen Abschluss dreier Schuljahre über den Erhalt ihrer „Reifezeugnisse“ freuen. Denn jetzt war die Zeit gekommen, selbständig die Segel zu setzen, den Kompass neu zu justieren und „volle Kraft voraus“ neu gesteckte Ziele anzusteuern.
In diesem Sinne begann die Abiturientin Laura Schuh (Klasse 13/1) rhetorisch gekonnt ihre Rede mit einem nostalgisch ironischen Rückblick auf die zurückliegenden drei Schuljahre: „Die Jahre sind verflogen“, bemerkte die Absolventin, doch in dieser Zeit sei aus einem „bunt gemischten Haufen eine Klassengemeinschaft erwachsen.“ Lisa Huber (13/2) gab dem Publikum einen Einblick in die Seelenlage der Schüler während des Abiturs: „Die Tage waren stresserfüllt, im Prüfungsraum herrschte Totenstille und ein Kribbeln durchfuhr regelmäßig den Körper. Was half, war erst einmal zu essen.“ Sie bedankte sich humorvoll für das Engagement ihrer Lehrer und lobte abschließend Frau Lüdde-Riebels hervorragende Klassenlehrertätigkeit.
Diese ging in ihrer Laudatio auf die zahlreichen außerunterrichtlichen Veranstaltungen ein, die vom Besuch der „Körperwelten“ bis hin zur Klassenfahrt nach Utrecht reichten. Sie hob hervor, dass stets eine angenehme Klassenatmosphäre herrschte und sie mit Stolz und Freude auf die vergangenen drei Jahre zurückblicke – sie waren von lobenden Worten ihrer Fachkollegen zur Klassengemeinschaft umrahmt. Apropos Lob: In der Tradition der „Lobis“ – diese sind in den drei Jahren zu einem ausgewachsenen „Lob“ gediehen – hat Frau Lüdde-Riebel den 13-ern ein Abschiedspräsent in Form eines Nussbaums geschenkt. Dieser stehe symbolisch für die kommende Zeit, er wachse, spende zukünftigen Schülergenerationen Schatten und diene auch als Ort der Ruhe und Einkehr.
Herr Fräßdorf setzte in seiner Rede metaphorisch „die Segel“, in welcher er „das Schulschiff mit dem Namen 13/1, bestehend aus 16 Matrosinnen und drei Matrosen“ bildlich beschrieb. Die unterhaltsame Laudatio mit allerlei „Seemannsgarn“ enthielt zahlreiche Navigationstipps zur Seetüchtigkeit auch in stürmischen Gewässern. Er verabschiedete seine Mannschaft, indem er als Kapitän das Logbuch abgab und jedem „immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel wünschte!“
Der Abend war reich an netten und freundschaftlichen Gesten: Alle Lehrerinnen und Lehrer bekamen zudem als Dank von ihren Klassen Abschiedspräsente überreicht. Auch Herr Königer (Facility Manager) wurde für seine organisatorischen Fähigkeiten gelobt; die Sekretärinnen und die Schulleitung wurden in die Dankesworte eingeschlossen.
Im Anschluss gratulierte der Schulleiter Herr Schneider den Abiturientinnen und Abiturienten zum erfolgreich absolvierten Abitur, „dem höchsten schulischen Bildungsabschluss in Deutschland.“ Er hob ironisch hervor, dass der „Generation Z“, die aus der Selfie-Perspektive mit Hilfe von Siri und Alexa freiheitsliebend die Welt digital, aber auch real erkunde, die sich ungern festlege, passenderweise alle Optionen offen stünden: „Ihnen stehen über 16 000 Studiengänge an 500 Hochschulen allein in Deutschland zur Verfügung. Zudem können Sie aus über 300 Ausbildungsberufen einen für Sie passenden ergreifen.“ Schmunzelnd blickte er auf 30 Jahre des technischen Fortschritts zurück und gab die damaligen Bedenken der Erwachsenen wieder, als 1979 der Walkman Einzug in die deutsche Kinderzimmer hielt. Es bestand die Befürchtung, diese abgelenkten Jugendlichen könnten im Straßenverkehr überfahren werden. Er bat die Jugendlichen um ihr Verständnis für die „Generation Autoatlas, Schallplatte und Telefonzelle: Sie geht ins Internet und Sie leben darin.“
Für die „Generation Smartphone“ zeichnete er einen positiven Ausblick, indem er das politische Engagement der Jugendlichen in puncto Umwelt- und Klimaschutz lobte: „Mir gefällt es, wie Sie die politischen Entscheider unter Druck setzen, um für Ihre Zukunft zu kämpfen. Vielleicht wird aus der unpolitischen „Generation Z“ noch eine „Generation Klimaschutz“.“ Er beendete seine Rede, indem er die Abiturientinnen und Abiturienten nach 27 0000 Schulstunden als Kapitän auf ihrem eigenen Dampfer zugegebenermaßen verdient in einen sommerlichen Abend entließ.
Liste der Preisträgerinnen des Sozial- und Gesundheitswissenschaftlichen Gymnasiums
Preise:
Lisa Huber, Durbach (Deutsch)
Laura Schuh, Bühl-Neusatz (Englisch)
Preis für bestes Abiturzeugnis:
Laura Schuh, Bühl-Neusatz
Scheffel-Preis der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe für die beste Abiturleistung im Fach Deutsch:
Laura Schuh, Bühl-Neusatz
Mathematikpreis der Volksbank in der Ortenau eG
Laura Schuh, Bühl-Neusatz
Mathematikpreis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV)
Corinna Eisele, Kappelrodeck
Abiturpreis der Heidehof Stiftung für besondere Abiturleistung im Profilfach Gesundheit und Pflege
Laura Schuh, Bühl-Neusatz
Karl-von-Frisch-Preis – Biologie
Laura Schuh, Bühl-Neusatz
Alfred-Maul-Medaille – Sport
Corinna Eisele, Kappelrodeck