(Wp) Die Klasse SGG 11/1 der Beruflichen Schulen Achern unternahm kürzlich mit ihren Lehrern Birgit Wild-Peter und Ralph Fräßdorf einen Ausflug nach Freiburg, wo sie das Carl-Schurz-Haus, auch Deutsch Amerikanisches Institut genannt, besuchte.
Das Carl-Schurz Haus ist benannt nach dem gleichnamigen deutschen Revolutionär Carl Schurz, der im Jahr 1848/49 an der Märzrevolution in Baden beteiligt war, inhaftiert wurde, aber aus der Festung Rastatt entkommen konnte und zunächst in die Schweiz floh, sich dann entschloss, nach Amerika zu emigrieren, wo er anfangs als Journalist tätig war, gegen die Sklaverei kämpfte und schließlich Berater des Präsidenten Abraham Lincoln wurde.
Seine erfolgreiche politische Karriere ging noch weiter: Er wurde amerikanischer Botschafter in Spanien, General, dann Senator von Missouri – und sogar amerikanischer Innenminister.
Heute steht Carl Schurz symbolisch für die Verbindung und Freundschaft zweier Nationen, der deutschen und der amerikanischen, für Demokratie und Freiheit, für die sich der gebürtige Rheinländer als junger Mann mutig und engagiert einsetzte.
Das Carl-Schurz-Haus in Freiburg führt seit 1952 dieses politische und kulturelle Erbe bis heute weiter. Mit den Amerika-Häusern in Baden-Württemberg wollte man den Demokratisierungsprozess Deutschlands nach den dunklen Jahren des Nationalsozialismus unterstützen. Finanziert wird das Carl-Schurz-Haus durch Mittel der amerikanischen Regierung, des Landes Baden-Württemberg, durch die Mitglieder des Fördervereins, Bibliotheksgebühren sowie durch Spenden von Freunden und Unterstützern.
Shawn Huelle, ein Amerikaner, der für das Carl-Schurz-Haus arbeitet, Sprachkurse gibt und auch englischsprachige Bibliotheksführungen anbietet, erklärte der Schülergruppe aus Achern, dass ein zentrales Anliegen des Carl-Schurzes-Hauses die Stärkung der transatlantischen Beziehungen – vor allem durch die Begegnung zwischen jungen Deutschen und Amerikanern – sei. Regelmäßig würden englischsprachige Vortragsveranstaltungen, Filme, Workshops, Theateraufführungen und Sprachkurse, die von amerikanischen Dozenten oder Studenten geleitet werden, organisiert. Moderne Computerarbeitsplätze im Institut ermöglichten darüberhinaus das wissenschaftliche Arbeiten vor Ort. Wichtig sei auch die Beratung von Schülern und Studenten, die planten, ein Auslandsjahr in den USA zu verbringen, z. B. um dort zu studieren, zu arbeiten oder um als Au Pair in einer amerikanischen Gastfamilie erste Berufserfahrungen zu sammeln. Auch Kurse zur Vorbereitung für die abiturrelevante Kommunikationsprüfung würden den Schülern und Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe angeboten werden.
Die reiche Auswahl an englischsprachiger Literatur in der Bibliothek – angefangen bei den Klassikern bis hin zur Moderne – sowie DVDs, Zeitungen und Zeitschriften wie die New York Times, Harper`s Bazar, the Economist und zahlreiche amerikanische Comics, inspirierte die Gruppe schließlich zum Lesen, sodass die Handys dann für eine ganze Weile in den Rucksäcken verschwanden.
Als Abrundung ihres Aufenthaltes im Carl-Schurz-Haus in Freiburg schaute sich die Klasse zusammen mit ihren Lehrern noch die Ausstellung „Colors of America“ der Malerin Gabrielle Vallentin an, welche die Metropolen der Ost- und Westküste, Naturbilder des Napa-Valleys und Floridas sowie Hawaiis als Motive beinhaltete. Ein kurzer Stadtrundgang in Freiburg bildete den Abschluss des abwechslungsreichen Schulausfluges.